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Überraschungscoup hauchdünn verpasst
Dass am Schluss nur ein halbes Brettpünktchen zur Qualifikation für die Württembergische Blitz-Mannschaftsmeisterschaft fehlen würde, hätte sich der Schachclub Geislingen in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht. Bei der Blitz-Bezirksmannschaftsmeisterschaft am vergangenen Samstag in Ebersbach verpassten Kathrin Schiffmann, Holger Ströhle, Birgit Fleischer und Uwe Kohn den vierten Tabellenplatz tatsächlich nur um diesen halben Punkt (bei Punktgleichstand hätte Geislingen sich aufgrund des direkten Vergleichs gegen Pfullingen die Nase vorn gehabt). Nominell laut DWZ-Schnitt auf dem vorletzten Platz gesetzt, schlugen die vier Bezirksligisten höherklassige Mannschaften aus Verbands- und Landesliga und erzielten mit 16 Mannschaftspunkten aus 16 Runden einen 50% Schnitt, der weit über ihren eigenen Erwartungen lag. Eine starke Leistung zeigten Holger Ströhle mit 9,5 Punkten und Uwe Kohn mit 10,5 Punkten. Vereinsblitzmeisterin Kathrin Schiffmann hatte an Brett 1 einen sehr schweren Stand, schlug sich aber mit 7 Punkten sehr wacker. Lediglich Birgit Fleischer kam nach einem Durchhänger in der Hinrunde auf nur 4 Punkte.
Mannschaftsblitzmeister des Bezirks Neckar/Fils ist Bebenhausen, gefolgt von Wernau, Nürtingen und Pfullingen.
Dass Uwe Kohn ein guter Blitzspieler ist, bewies er auch bei der Blitz-Einzelmeisterschaft des Bezirks, die am Freitagabend ebenfalls in Ebersbach stattfand. In einem wahren Marathon, bei dem unglaubliche 23 Runden an nur einem Abend gespielt wurden, holte er sich in einem erlesenen Teilnehmerfeld mit 8 Punkten Rang 17. Bezirksblitzmeister wurde Fidemeister Georg Braun (Bebenhausen) vor Günter Kunert (Esslingen) und Fidemeister Josef Gheng (Wernau).
Schachclub souverän gegen Schlusslicht
Am vergangenen Sonntag siegte der Schachclub Geislingen mit 6:2 gegen den Tabellenletzten SK Wernau und befindet sich zum Jahreswechsel auf einem hervorragenden 5. Tabellenplatz.
Nach Uwe Kohns Remis im Mittelspiel in offener Stellung mit ungleichen Rochaden griff Holger Ströhle am Königsflügel an und setzte seine Zentrumsbauern in Bewegung. Der Gegner rettete zwar seinen König, doch die Bauern liefen bis zur Grundlinie durch und brachten den Sieg.
Nach einem ausgeglichenen Turmendspiel trennten sich Erich Neuwirth und sein Gegner friedlich mit Remis. Kathrin Schiffmann gewann im Mittelspiel erst einen Bauern und dann noch eine Figur und siegte ungefährdet. Auch Birgit Fleischer gewann früh einen Bauern, zerstörte die gegnerische Bauernstruktur und Rochade und ließ sich den Vorteil nicht mehr nehmen.
Siegfried Bayer dominierte seinen Gegner im Mittelspiel und gewann schließlich im Endspiel durch seine Bauernübermacht.
Den stärksten Gegner hatte Adolf Köder am letzten Brett. Er verlor die Qualität und konnte das Endspiel nicht halten. Sebastian Schiffmann hatte zwar zwei Bauern mehr, doch die gegnerischen Freibauern waren weit vorgerückt und schnürten ihn ein. Eine Stellungswiederholung hätte zum Remis geführt, doch als der Gegner versuchte, mit einer taktischen Kombination zu gewinnen, verlor er stattdessen seinen Turm und gab auf.
Kathrin Schiffmann nicht zu schlagen
Auch im Jahr 2019 heißt die Geislinger Clubblitzmeisterin wieder Kathrin Schiffmann. In dem Turnier am vergangenen Freitag mit 5-minütiger Bedenkzeit wurde sie mit 14 Siegen aus 14 Partien ihrer Favoritenrolle absolut gerecht und holte sich verdient den Pokal. Auf dem zweiten Platz landete Holger Ströhle mit 10 Siegen. Da Uwe Kohn und Michael Thaut beide 8 Punkte hatten, musste der dritte Rang in einer Entscheidungspartie ausgeblitzt werden. Hier hatte Uwe Kohn ein Quäntchen mehr Glück und sicherte sich den dritten Podestplatz.
Den fünften Rang sicherte sich Jugendspieler Fabian Heermann, der sich mit 6 Siegen gegen etablierte Spieler aus der ersten Mannschaft behauptete. Auf folgenden Plätzen landeten Adolf Köder, Siegfried Bayer und Erich Neuwirth.
Ein Bauer rettet das Remis
Eine heiße Aufholjagd lieferte der Schachclub Geislingen beim Auswärtsspiel gegen den RSK Esslingen und holte ein verdientes Remis. Zunächst sah es trotz Uwe Kohns kampflosem Sieg nicht danach aus, dass Geislingen hier einen Mannschaftspunkt mit nach Hause nehmen würde. Esslingen war auf beinahe allen Brettern deutlich stärker besetzt und glich nach einem Abzugsschach mit Figuren- und Partieverlust gegen Fabian Heermann schnell aus. Kathrin Schiffmann ließ sich von Esslingens Topspieler an Brett 1 nicht aus der Ruhe bringen, sodass dieser im Endspiel mit Damen und Läufer gegen ihren Springer mit einem Dauerschach ein Remis einleitete.
Weniger klar war die Stellung bei Adolf Köder. Er spielte mit Springer und Läufer gegen einen Turm eine wilde Partie, deren Ausgang völlig ungewiss war und holte nach dem spannenden Schlagabtausch einen verdienten halben Punkt. Dirk Schröter konnte in Zeitnot ein öffnendes Springermanöver seines Gegners nicht verteidigen und das Matt nicht mehr abwenden.
Siegfried Bayer sah sich mit einem über 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner und einer feindlichen Dame auf seiner Grundreihe konfrontiert. Er zeigte sich unbeeindruckt, startete selbst einen Mattangriff und war um 2 Züge schneller. Sein Sieg ließ Geislingen hoffen, doch da Erich Neuwirth mit zwei Bauern weniger in einem Springerendspiel keine Chance mehr hatte, hing alles an Sebastian Schiffmann.
Ein einziger Mehrbauer musste im Endspiel den Unterschied machen. Mit einem Springer unterstützt marschierte dieser in Richtung Grundreihe. Sebastian Schiffmann manövrierte so geschickt, dass der gegnerische Läufer ihn nicht mehr aufhalten konnte und holte den entscheidenden Sieg zum 4:4 Endstand.
Durch dieses überraschende Unentschieden sowie den kampflosen Sieg gegen Wendlingen am letzten Spieltag, hat Geislingen nun 4 Mannschaftspunkte und befindet sich auf einem sicheren 6. Tabellenplatz.